Wie wirkt sich VUCA auf die Arbeitswelt aus?

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Kategorie: Für Unternehmen

Schlagworte: VUCA

Erstellt am: 26.06.2023

Risiken und Chancen für Unternehmer und Unternehmerinnen

Veränderungen sind unberechenbar – sie kommen plötzlich, bleiben mal länger, mal kürzer, überschneiden sich und verlangen stets vor allem eines: Anpassung. Kein Wunder, dass wir hin und wieder überfordert sind, wenn Veränderungen anstehen. Besonders in unserer digitalisierten, globalisierten und schnelllebigen Welt wird dieser Zustand aber zunehmend zur Normalität – und das sowohl im Privat- als auch im Arbeitsleben.

Betrachten wir die Arbeitswelt, müssen vor allem Unternehmer, Unternehmerinnen und Führungskräfte im wahrsten Sinne des Wortes „einen Zahn zulegen“, wenn sie in dem jede Branche betreffenden höchst flexiblen und herausfordernden Umfeld bestehen wollen. Das Stichwort der Stunde, oder besser des aktuellen Zeitgeistes, lautet daher: VUKA. Das Akronym steht für volatil, unsicher, komplex sowie ambivalent und beschreibt die Merkmale des digitalen Zeitalters ziemlich treffend. Wir erklären, was dahintersteckt und welche Risiken, aber vor allem auch Chancen die Vuka Welt für Unternehmer und Unternehmerinnen bereithält.

Was versteht man unter VUCA?

Vuka oder VUCA (engl. Bezeichnung) ist ein Akronym, dessen Wortherkunft auf das Ende des Kalten Kriegs zurückgeht. Es beschrieb das neue Machtgefüge, welches multilateral aufgebaut war und auf die beiden Blöcke NATO und Warschauer Pakt folgte. Die einzelnen Buchstaben standen für volatility, uncertainty, complexity und ambiguity. Während sich der Warschauer Pakt auflöste und die NATO über die letzten Jahrzehnte bis in die Gegenwart hinein an partnerschaftlicher Stärke gewann, bezeichnet Vuka heute vor allem den Zustand unseres Zeitgeistes. Die Buchstaben stehen weiterhin für volatil (wie flüchtig), unsicher, komplex (complexity) und ambivalent – werden derzeit aber nicht unbedingt im politischen, sondern viel mehr im wirtschaftlich-gesellschaftlichen Kontext verwendet.

So bezieht sich „volatil“ auf die hohe Geschwindigkeit, in der sich beispielsweise neue Technologien entwickeln. Was heute besteht, ist morgen bereits überholt. Dies erzeugt das Gefühl von Unbeständig- und Flüchtigkeit. Entwicklungen wie diese bewirken zudem, dass wir uns unsicher fühlen – und zwar in Bezug auf unvorhersehbare Entwicklungen, die sich nicht ankündigen, sondern oftmals über Nacht Einzug in unser Privat- und Arbeitsleben halten. Die Verknüpfung alter und neuer Werte, aber auch das Aufeinanderprallen bestehender Systeme, Prozesse und Ordnungen mit neuen Impulsen, Innovationen und Trends ist sehr komplex und bedarf einem hohen Maß an Flexibilität und Resilienz. Die Ambivalenz, also die Mehrdeutigkeit, neuer Entwicklungen, Erkenntnisse und Fakten (Stichwort Fake News) erschweren es uns zudem, zwischen zuverlässigen Quellen und „halbgarem“ Wissen oder gar Manipulation zu unterscheiden. Was ist richtig, was ist falsch? Was stimmt, was ist ausgedacht? Und schließlich: Was ist wirklich notwendig, was ist vorüberziehender Trend? Die Vuka Definition beispielsweise ist ebenfalls mehrdeutig und lässt sich ganz unterschiedlich auslegen. Im Kern geht es aber vor allem darum, sich dem Wandel unserer Zeit bewusst zu sein und Wege zu finden, diesen möglichst erfolgreich sowie resilient zu meistern.

Wie wirkt sich VUCA auf die Arbeitswelt aus?

Zunächst widmen wir uns einer Bestandsaufnahme: In der Arbeitswelt herrscht mittlerweile ein enormes Tempo. Megatrends wie Digitalisierung und Globalisierung geben die Geschwindigkeit vor: Wir sprinten durch agile Arbeitsformen, neue Technologietrends und höhere Anforderungen an Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen. Mensch und Maschine gehen dabei eine erstaunliche Symbiose ein. Für Aufgaben, heute sogenannte Workflows, für die mehrere Arbeitnehmer früher Tage benötigten, brauchen ein fähiger Mitarbeiter und ein digitales Tool heutzutage maximal einige Stunden. Klingt effektiv? Ist es auch – und zugleich enorm herausfordernd für den Part des dynamischen Duos, der nicht nur funktioniert, sondern zeitgleich auch Gefühle, Eindrücke und Wahrnehmungen einordnen und verarbeiten muss: der Mensch.

Wie wirkt sich VUCA also auf die Arbeitswelt aus? Zunächst einmal sorgt Vuka für Unsicherheit. Denn die Garantie, einem Betrieb von der Ausbildung bis zum Ruhestand hin angehörig zu sein, gibt es heute nur noch selten. Schließlich könnte sich jeden Tag etwas ändern: Maschinen ersetzen menschliche Arbeit, Produkte oder Dienstleistungen werden nicht mehr benötigt oder Unternehmen halten dem digitalen Wandel nicht statt und werden von der Konkurrenz abgehängt. Es gibt folglich mehr „Worst-Case-Szenarios“ für Betriebe als noch vor einigen Jahrzehnten. Zudem wird es zunehmend normaler und gefragter, Erfahrungen bei mehreren Arbeitgebern und Arbeitgeberinnen zu sammeln. Die Fluktuation in den Unternehmen ist demnach deutlich höher. Folglich müssen auch Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen flexibler sein, sich andauernd an neue Teamstrukturen, neue Kollegen und Kolleginnen und eventuell sogar an neue Aufgabenbereiche im Zuge von Umstrukturierungen gewöhnen. Ebenfalls herausfordernd: Inhalte und Anforderungen werden ebenfalls immer komplexer. Besonders in innovativen und kreativen Bereichen wird die Ambivalenz besonders deutlich: Es gibt weder falsch noch richtig. Stattdessen sind Ergebnisse eine Frage des Fokus, der Perspektive und der Nachfrage. Die Einstellung zum Wandel unserer Zeit ist dies allerdings ebenso. Kompetenzen wie Flexibilität, Kreativität, Neugierde, eine schnelle Auffassungsgabe und eine starke Anpassungsfähigkeit erleichtern den Umgang mit VUCA – und lassen sich zum Glück erlernen sowie trainieren.

Welche Chancen bietet VUCA? Welche Risiken birgt das Modell?

Vuka bietet Unternehmern, Unternehmerinnen und Führungskräften die Chance, verkrustete und veraltete Hierarchien aufzubrechen und dynamische Strukturen zu etablieren, die vor allem eines sind: zukunftsfähig und nachhaltig. Wer lernt, mit Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambivalenz zu leben und in die vier VUCA Faktoren hineinzuarbeiten, statt um sie herum, verschafft sich einen enormen Wettbewerbsvorteil. Die fließende Dynamik, die die Vuka Welt auszeichnet, schafft nämlich nicht nur Abgründe, sondern auch Freiräume. Es darf neu und größer gedacht werden. Grenzen verschwimmen, neue Möglichkeiten ergeben sich. Lassen sich Unternehmer und Unternehmerinnen darauf ein, besteht womöglich zwar das Risiko, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu verlieren. Mittels eines des Vuka Modells angepassten Führungsstils sollte es jedoch durchaus möglich sein, ganze Teams und Unternehmen für den Wandel unserer Zeit zu befähigen.

Als weitere Antwort auf Vuka gilt zudem VUCA – das Akronym aus Vision, Understanding, Clarity und Agility. Die Buchstaben und Wörter stehen in diesem Fall für die Voraussetzungen, die Unternehmern und Unternehmerinnen dabei helfen, in der Vuka Welt zu bestehen. So sind visionäres Denken sowie Handeln, ein grundlegendes Verständnis für zum einen Schnelllebigkeit und Wandel, zum anderen für neue Technologien und Tools, Klarheit im Sinne von beispielsweise Weitblick und eine agile Arbeitsweise sowohl Herausforderungen, aber auch Schlüsselfaktoren, um die Dynamik der Vuka Welt auch im eigenen Unternehmen zu verankern und als Motor für unternehmerische Evolution zu nutzen.

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