Wie fühlen Sie sich heute? Wie haben Sie sich gestern Abend beim Zubettgehen gefühlt? Und mit welchem Gefühl sehen Sie dem morgigen Tag entgegen? Ohne Gefühle geht im Leben nichts. Klingt übertrieben? Dann fühlen Sie mal in sich hinein. Jede Situation, jede Handlung und jede Konversation verbinden wir mit einem oder mehreren Gefühlen. Was diese bedeuten und wie wir sie aktiv nutzen können, um unsere Potentiale, privat sowie beruflich, zu entfalten, wird uns meist erst bei genauerem Hinschauen bewusst. Deshalb laden wir Sie ein, gemeinsam mit uns einen Blick in unsere Gefühlswelt zu werfen. Weiter geht´s mit…

B wie Besorgt

Sind wir besorgt, spielt sich in unserem Inneren viel ab. Die einen beschreiben es als ein Gefühl des latenten Unwohlseins, die anderen verspüren innere Unruhe und empfinden die eigene Stimmung als gedrückt. Sich im Kreis drehende, manchmal sogar quälende Gedanken begleiten unsere Sorge, die, je nachdem wie die Situation sich entwickelt, nach einiger Zeit in Angst umschlagen kann.

Die Ursache für unsere Besorgnis können Personen, Entwicklungen oder Ereignisse sein. Bestärken uns andere Menschen in unserer Sorge, fühlt sie sich meist plötzlich sogar stärker an und entfaltet beinahe eine Sogwirkung. Wir werden immer tiefer und tiefer in unsere Sorge hineingezogen und haben unweigerlich „Worst Case Szenarien“ vor Augen. Ein Zustand, der uns zermürben und unsere Gedanken vernebeln kann. Ein Zustand, der uns nicht mehr loslässt?

Ebenso wie in unserem Beitrag über die Angst, gibt es auch hier ein Stichwort: loslassen. Sorgen sind oftmals wie Seile, die sich um uns klammern – oder an die wir uns klammern. Irgendwann, im besten Fall möglichst früh, ist es aber Zeit, loszulassen.

 

Ein Beispiel:

Peter ist seit 17 Jahren Unternehmer. Er hat viel erlebt, viel mitgemacht und noch mehr gemeistert. Sein Unternehmen ist nach wie vor inhabergeführt, eines Tages möchte er es an seine Tochter übergeben. Doch kann er ihr die Unternehmensführung zumuten, wenn Kriege und Chaos herrschen, Menschen hungern und flüchten, die Auswirkungen der Corona-Pandemie noch nicht überschaubar sind, die Energiepreise immer weiter ansteigen und die Erde sich Tag für Tag weiter erwärmt? Beginnt Peter einmal damit, sich dem Weltschmerz hinzugeben, findet er nur schwer wieder aus dem Sorgen-Sog hinaus.

Und doch hat er ein Mittel gefunden: er wechselt die Perspektive. Er zieht sich aus dem Inneren des Sogs hinaus und betrachtet ihn von außen. Und dann wird ihm klar: Auch auf das, was wir noch nicht konkret abschätzen können, was uns seinen vollen Umfang noch nicht offenbart hat, können wir reagieren. Und zwar am besten präventiv. Denn indem Peter sein Unternehmen heute nachhaltig ausrichtet und nicht nur auf Profit und Vergrößerung, sondern viel mehr auf Stabilität und Qualität aus ist, schützt er sich und seine Tochter vor Zukunftssorgen und Existenzängsten von morgen. Er ist deshalb gerade dabei, eine Immobilie zu erwerben, die als Firmensitz dienen soll. Das Dach des Hauses möchte er mit Solarzellen ausstatten und auf einem Nachhaltigkeitskonto legt er finanzielle Rücklagen für Engpässe zurück.

 

Ein Restrisiko bleibt im Leben immer – auch oder besonders für Unternehmer. Das weiß auch Peter. Und doch hat er erkannt, dass es uns mit Weitsicht und Präventionsbereitschaft gelingen kann, Risiken zu minimieren und die Sorge vor Schäden aller Art zu verkleinern. Heute ist Peter deshalb weniger besorgt – dafür aber umso vorsichtiger. Und wer vorsichtig ist, ist auch aufmerksam und kann schneller reagieren, wenn es tatsächlich notwendig ist.

Ein schönes Gefühl, versprochen!

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